Bericht FCI WM Ausscheidung
Alles begann vor 7 Jahren als ich ein kleines blondes Fellbündel bekam. Es war Liebe auf den ersten Blick. Schon damals war mein Ziel, mit Benito einmal bei der FCI WM Ausscheidung teilzunehmen. Die Jahre vergingen und das Ziel verblasste. Viele andere Turniere standen am Programm. Heuer im Frühjahr beschloss ich dann mein Ziel wahr zu machen – einmal mit einem Hovawart bei einer FCI WM Ausscheidung teil zu nehmen und durchzukommen. Die Platzierung war mir nicht wichtig, lediglich Bestehen war mein Ziel. Viele Monate mit harten Trainings folgten. Das mulmige Bauchgefühl wuchs mit jedem Tag mit dem das Turnier näher kam. Es ist und bleibt ja ein Hovawart und was auch immer man trainiert er behält dennoch seinen Kopf. Das ist das, was diese Rasse auszeichnet und das Ganze für Frauchen manchmal nicht so einfach werden lässt. Aber genau diese Eigenheiten sind es die, die ich an meinem Hovi so liebe. Somit blieb es für mich bis zu dem großen Tag spannend.
Das Turnier kam näher und ich reiste bereits am Donnerstag an, um noch trainieren zu können. Viele ehrgeizige Hundebesitzer huschten über den Platz und trainierten mit verbittertem Gesicht. Für mich hingegen war es die Erfüllung meines Zieles und ich spielte mit ihm am Platz mit dem Ball, legte ihn ab und verließ anschließend den Platz wieder. Das oberste Gebot ist, dass Hundesport Spaß machen sollte, dem Hund wie auch dem Herrli oder Frauli. Große Augen der Verwunderung schauten mir entgegen, dass so eine Rasse bei einem Turnier dieser Art mitmacht.
Am Samstag war es dann soweit - alle begann mit einer Ackerfährte. Die Fährtenspur war nicht sichtbar. Benito ging mit einer Ruhe los. Der erste Gegenstand super. Ich dachte mir: „Super, das wird heute spitze!“ Zu früh gefreut beim ersten Winkel kam dann der Hovawart zum Vorschein. Dies zog sich dann bis zum Ende. – 71 Punkte –
Am Sonntag folgten dann die Unterordnung und der Schutzdienst. Die Stimmung am Platz war super und Mittlerweile hatte sich auch schon herumgesprochen, dass ein Hovawart an dem Turnier teilnimmt. Viele haben mich angesprochen und mir gratuliert, dass ich mit so einer Rasse es bis hierher geschafft habe. Nach einer mit 70 Punkten bestandenen Unterordnung folgte der Schutzdienst. Die Stimmung war gewaltig. Benito machte auch hier seiner Rasse alle Ehre und hatte Ideen, die er noch nie zuvor gehabt hatte. Dennoch waren seine Griffe alle sehr brav und vor allem bei der Langen zeigte er, was ein Hovawart wirklich kann. Ohne abzubremsen rannte er auf den Schutzhelfer zu und setze einen vollen Griff. Das Publikum ging voll mit und applaudierte. Bei der Urteilsverkündung war ich voll aufgeregt und dann die Erlösung -70 Punkte-.
Wir haben unser Ziel erreicht!
Nicht die Punkte zählten für mich sondern nur, dass ich mein Ziel erreicht habe. Ich kann nur jeden empfehlen an seinen Zielen zu arbeiten und vielleicht traut sich ja noch einer zu solch einer Veranstaltung um zu zeigen, dass auch ein Hovawart es schafft hier zu bestehen. Es ist wirklich ein Erlebnis und mit keinem Turnier, bei dem ich bisher war, vergleichbar.