HF Fährten WM 14.-16.9.2012 in Wedellsborg Slot - Fünen/Dänemark

Dieses Jahr konnten wir leider nur einen einzigen österreichischen Teilnehmer zur Fährten-WM entsenden. Wir danken Jacques Volkmar mit Bianca du Clos Chalandre, dass er dazu bereit war, die weite Strecke nach Dänemark auf sich zu nehmen und dort den Österreichischen Hovawartklub zu vertreten. Leider verlief nicht alles nach Wunsch, doch freuen wir uns, dass er den 6. Platz erreichen konnte.

Jacques war so nett uns im Folgenden seine Eindrücke zu schildern:

Vorweg sei erwähnt, dass der Empfang seitens des Präsidenten des Dänischen Hovawart Klubs, Steen Larsen, sehr herzlich war.

Freitag:

Allen Teilnehmern die rechtzeitig angereist waren, wurde die Möglichkeit geboten, in der Umgebung des Hotels Glamsbjerg ein Training zu absolvieren. In den Tagen vor Beginn der Veranstaltung war uns der Wettergott nicht gnädig und der Himmel öffnete zeitweise seine Schleusen so, dass Optimisten immer wieder überrascht und klitschnass wurden. Davon blieben wir, Gott sei Dank, an den Prüfungstagen verschont.

Um wahrheitsgetreu zu berichten, war die Unterbringung im Hotel Glamsbjerg (gehobene Preisklasse) sowie die gebotenen Leistungen in jeder Hinsicht im Substandardbereich.

Ich persönlich unternahm deshalb mit der deutschen Mannschaft kulinarische Ausflüge in das nächste Küstenstädtchen, wo wir mediterrane Küche genießen konnten (viva Italia!).

Am Freitagabend wurden wir, Richter und Fährtenleger im Domizil von Steen Larsen eingeladen, wo wir einander bei Speisen und Getränken offiziell vorgestellt wurden.

Samstag:

Samstagmorgen sind wir zum Fährtengelände auf die schmale Halbinsel Fonsskov in unmittelbarer Nähe von Gamborg-Fjord gelotst worden. Startbeginn war 10 Uhr. Die Richter. Ella Laursen aus Dänemark und Gören Wessman aus Schweden, waren sympathische und wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, auch faire Persönlichkeiten. Die Fährten waren übermäßig, ja extrem lang, mit Ausnahme der des mitwirkenden deutschen Fährtenlegers, der alle Schritte peinlich genau zählte, um die nach IPO vorgeschriebene Länge zu erreichen.

Als Gelände hatten wir strohige und stoppelige so genannte Wiesen. Da diese nur einmal im Jahr gegen Sommerende zwecks Samengewinnung gemäht werden, entwickeln sich u. a. auch kleine steife Grasbüschel. Ein Paradies für unzählige Feldmäuse, die manche Hunde zu lustigen, aber unerwünschten Eskapaden veranlassten.

Mittags fuhren wir gemeinsam zum Treffpunkt im DCH Vest Fyn-Verein, der zum guten Gelingen dieser Veranstaltung beitrug und wo auch Sonntag die Siegerehrung stattfand. Wir wurden dort freundlichst empfangen und konnten unseren Hunger bei einem schmackhaften Warm- u. Kaltbuffet stillen. Anschließend fuhren wir wieder ins Gelände, wo die Zuschauer spannende Fährtenarbeiten verfolgen konnten.

Zum Tagesabschluss fand ein Abendessen im Hotel Glamsbjerg statt und Steen Larsen sorgte für ein fröhliches Beisammensein.

Sonntag:

Am Sonntag früh wiederholte sich der Zeitablauf. Das Gelände befand sich ungefähr im selben Bereich wie am Vortag, nur in unmittelbarer Nähe der Küste auf gerubbeltem Stoppelacker. Starker Wind erschwerte zusätzlich die ohnehin schon schwierigen Konditionen.

Meine Bianca hat sich an beiden Tagen, trotz der schwierigen Umstände tapfer geschlagen, ist aber leider jeweils in die zweite Verleitung abgebogen, so dass die Resultate unbefriedigend ausgefallen sind. Ich ließ sie aber die Fährte bis zum bitteren Ende ausarbeiten, was sie zwar ohne weitere Bewertung, aber ordentlich durchstand.

Dass nur 3 von 9 Teilnehmern erfolgreich waren ist schade und Rang 6 unter ihnen kein Trost. Doch so erstrebenswert auch gute Ergebnisse sind, so wertvoll sind auch schöne, freundschaftliche Erlebnisse.

Gerne wäre ich von einem weiteren österreichischen Hoviführer begleitet worden, doch war es aus verschiedenen Gründen keinem anderen möglich, die weite Reise nach Dänemark anzutreten und mit mir gemeinsam  an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Bedauerlich! Deshalb war ich aber  zwangsläufig der „beste österreichische Teilnehmer“.

Jacques Volkmar